Stray

*ca. Ende 2012 - ca. 25 kg – kastr. – Athen/Poppy

13,06.2015 - Olivia wird bei ihrem Pflegefrauchen Mina bleiben. Mina ist der einzige Mensch, dem Olivia vertraut, nur von ihr lässt sie sich berühren.

Wenn Mina ihr Haus verlassen und nach Athen ziehen muss, wird also auch Olivia ihr Körbchen packen.

Für Olivia ist dies das beste Happy End, das es gibt. Es ist zugleich auch das einzig mögliche Happy End für diese verletzte Hundeseele.

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Rückblick - 03.10.2014: Bitte komm näher, geh nicht zurück, versteck dich nicht! Ich weiß, dass für dich die Welt in Dunkelheit gehüllt ist und du Angst hast. Ich weiß, dass es so viele schlimme Dinge gibt, die deine Seele schwer machen.

Ansprechpartnerin Alexandra Schneider

Ich verstehe, warum du gebeugt bist, warum du deinen Blick senkst, warum du versuchst, dich ganz klein und unsichtbar zu machen.

Du könntest es nicht ertragen, wenn die Giftpfeile der Menschen dein zartes Herz noch einmal treffen. Deine Wunden scheinen nicht zu heilen, dein Schmerz ist noch viel zu groß, die Zeit hat noch nicht geholfen, deine grausame Vergangenheit erträglich zu machen.

Manchmal sehe ich den kleinen Funken Hoffnung, den du noch in dir trägst. Ich glaube dann ganz fest daran, dass es dir bald besser gehen wird, aber dann bist du plötzlich wieder zurück in deiner dunklen Welt.

Ich weiß, dass der kleine Funke größer werden wird, aber er ist noch nicht stark genug, um die Erinnerung an das Elend, das Leid und die Schmerzen, die du ertragen musstest, zu verdrängen.

Wir möchten dir helfen, wir möchten uns um dich kümmern, wir möchten dich in den Arm nehmen und dich so lange festhalten, bis du stark genug bist. Wir möchten dich zurück ins Leben bringen, aber wir kennen nicht den Weg. Also tu ich das, was ich kann: Ich versuche, dir noch mehr Liebe entgegen zu bringen, damit du es schaffst.

Und ich bitte die Menschen um Hilfe, die die Möglichkeit haben, verletzten Geschöpfen wie dir zu helfen. Ich bitte sie, dir dabei zu helfen, dass deine Seele heilt und dass du irgendwann das erste Mal in deinem Leben glücklich sein wirst.

Du bist in meinem Herzen, ich denke an dich und ich wünschte, ich wüsste einen Weg, um die eiserne Faust, die dein Herz umklammert, zu sprengen und dich zu befreien.

Poppy.

14.06.2014 - Poppy schreibt: Ich traf Olivia am 29.01.2014, als ich eine Tierschützerin besuchte, um Fotos einiger ihrer Hunde aufzunehmen.
Seit diesem Tag kann ich ihre Augen nicht mehr vergessen.

Ihr ängstlicher Blick, voller Schmerz, der zu sagen scheint: „Bitte, bitte verletze mich nicht mehr.“, hat mein Herz tief berührt.

Am 29.04. traf ich sie wieder und jeder Widerstand war zwecklos, als ich erneut in ihre Augen blickte.

Ich möchte alles tun, was irgendwie möglich ist, um dieser armen Seele zu helfen, die aufs Schlimmste misshandelt wurde.
An ihrem Körper sind die Spuren ihres traurigen Lebens zu sehen.
Ihre Ohren wurden mit einer Schere abgeschnitten. Wie alt sie war, als ihr dies angetan wurde, ist ungewiss, und wir wissen auch nicht, was der Grund für diese Misshandlung war. War es purer Sadismus, die Tat eines Hundehassers? Oder dachte jemand, dass sie als guter Wachhund verkauft werden könnte, wenn ihre Ohren abgeschnitten sind?

Olivia wurde von einer Tierschützerin gefunden. Jemand hatte sie mitten in den Bergen ausgesetzt und die verängstigte Hündin versteckte sich zwischen Bäumen. Zwei Monate lang versuchte die Tierschützerin Olivias Vertrauen zu gewinnen, indem sie sie täglich fütterte. Schließlich ließ Olivia es zu, dass sie sich ihr näherte und sie berührte. Die Tierschützerin nahm sie mit zu sich nach Hause. Olivia war trächtig, doch es war noch früh genug, sie kastrieren zu lassen.
Als ich Olivia sie das erste Mal sah, wagte sie sich nicht aus ihrer Hundehütte. Drei Monate später hatte sie bereits einige Fortschritte gemacht.
Sie hat erkannt, dass nicht alle Menschen schlecht sind und so beginnt sie ganz zaghaft, die Liebe und die Aufmerksamkeit, die man ihr schenkt, zurück zu geben. Vor Fremden jedoch fürchtet sie sich noch. Die Angst kriecht dann langsam wieder in ihr hoch und umklammert ihr kleines Herz mit eiserner Hand … 

Olivia wurde gerettet.

Doch ihre Retterin schafft es nicht, ihr die Aufmerksamkeit und besondere Fürsorge zukommen zu lassen, derer Olivia so sehr bedarf. Olivia lebt gemeinsam mit den anderen Hunden in einem Rudel. Sie kennt kein Spielzeug, keine Spaziergänge, sie verbringt den Tag auf dem kleinen Grundstück. Ihre Retterin kümmert sich um sie und ihre anderen Schützlinge (alles Hunde, die in großer Not waren) so gut sie kann. Doch um den Weg ins Leben zurück zu finden braucht Olivia besondere Betreuung. In Griechenland wird sie keine Möglichkeit haben, ein Zuhause zu finden. Meint ihr, dass wir ihr helfen können, in Deutschland glücklich zu werden?