Die Martinsgans soll leben!

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28.10.2016: "Derzeit stammen etwa 80 Prozent der Gänse aus Haltungen in Polen, Ungarn oder Tschechien. Die Tiere leben dort größtenteils dicht gedrängt in engen und dunklen Ställen, sie haben weder Auslauf ins Freie, noch Zugang zu einer Wasserstelle. Baden, Gründeln oder die wichtige Gefiederpflege sind nicht möglich. Die meisten der aus der Intensivhaltung stammenden Tiere sind völlig überzüchtet, damit sie in kürzester Zeit möglichst viel Fleisch ansetzen. Die Tiere sind eigentlich zu schwer für ihre Knochen. Knochendeformationen und Schmerzen können die Folge sein. Auch der Einsatz von Antibiotika ist gang und gäbe." (Tierschutzbund)

Die Tierschutzorga PETA beobachtet: "Immer mehr Menschen entscheiden sich am Martinstag (11.11) für ein leidfreies Essen und lassen die Gänse leben. Wir haben Ihnen 10 Gründe für einen gänsefreundlichen Martinstag aufgeführt. Der heilige Martin war ein barmherziger Mann, der mit einem armen Bettler seinen Mantel teilte. Es dürfte also „gans“ in seinem Sinne sein.

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Die Top 10 Gründe für einen gänsefreundlichen Martinstag:

1. Gänse sind liebenswürdige und intelligente Wesen. Früher liefen sie in Gruppen über den Hof und schnatterten wenn jemand kam so laut, dass kaum ein Einbrecher sich an ihnen vorbeigetraut hätte.

2. Gänse sind sehr anhänglich und bleiben ihren Gänsepartnern bis zum Tod treu. Verhaltensforscher Prof. Dr. Konrad Lorenz sieht darin Parallelen zu uns Menschen. Auch sie trauern um ihren Partner wenn er stirbt.

3. In den Mastbetrieben, aus denen die Gänse kommen, die zur so genannten "Martinsgans" zubereitet werden sollen, herrschen rüde Umgangsformen mit den Tieren vor. Es geht darum sie möglichst schnell an Gewicht zulegen zu lassen, um sie mit größtmöglichem Gewinn zu verkaufen.

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4. Die gezüchteten Gänse leiden sehr häufig unter den Auswirkungen der Überzüchtung und unter den engen Haltungsbedingungen: Gelenkentzündungen, Atemnot, Herzanfälle, gebrochene Beine oder sogar der vorzeitige Tod durch das Zertrampeln durch Artgenossen sind die Folge.

5. Vor der Schlachtung reißt man den Tieren die Federn oft ohne Betäubung aus, um die Daunen zu gewinnen und die Mitarbeiter gehen dabei keineswegs zimperlich mit den Gänsen um. Ganze Hautstücke werden mitausgerissen.

6. Im Anschluss werden die Gänse, wie es auch bei Hühnern der Fall ist, kopfüber an ein Fließbandsystem eingehängt, kurz betäubt, um dann mit einem rotierenden Messer die Kehle aufgeschlitzt zu bekommen. Häufig scheitert eine vollständige Betäubung und die Gänse erleiden furchtbare Schmerzen vor ihrem Tod.

7. Das Leben der Gänse endet mit circa 10 Wochen. In diesem Alter sind sie genaugenommen noch Gänsekinder. Ihre natürliche Lebenserwartung liegt bei bis zu 25 Jahren.

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8. Die Gänse bekommen, wie alle Tiere in Mastbetrieben, Getreide gefüttert, das auch für den menschlichen Verzehr geeignet wäre. Damit werden wichtige Ressourcen verschwendet. Der Anbau in Monokulturen und die Importe aus der „Dritten Welt“ wirken sich negativ aufs Klima und die Welternährungslage aus.

9. Mit dem Gänsebraten nehmen wir nicht nur das tote Fleisch eines Tieres zu uns, sondern auch das in ihm enthaltenen Antibiotika, Cholesterin und Fett. Schon der eigenen Gesundheit zuliebe ist eine pflanzliche Alternative empfehlenswert.

10. Das Hefegebäck, das ebenso traditionell anlässlich des Martinsumzugs verteilt wird, kommt bei Groß und Klein übrigens auch sehr gut an. Ansonsten: Wie wärs mit einem veganen „Gänsebraten“?

Quelle Texte: TierschutzbundPETA
Quelle Bilder: PETA