Ein Reisebericht von Jens Dahm

Zum Hintergrund -  Bei Jens Dahm fanden insgesamt drei Stray-Hunde ein liebevolles Zuhause: Scott, Kyveli und Casablanca. Alle drei hatte er zunächst als Pflegehunde aufgenommen. Scott hat er als Flugpate sogar persönlich in Athen abgeholt.

Jensa Dahm: Einblicke in drei Tage Griechenland und Einblicke in das Gelände Elefsina.

 

Kleiner Reisebericht vom 19./20./21.11.2011


1. Ablauf in Stichworten:

                    19.11.11, 02.45 Uhr:

                    Aufstehen, reisefertig machen

                    03.00 Uhr Fahrt zum Flughafen Hannover

                    06.45 Uhr Abflug Hannover

                    10.00 Uhr verspäteter Abflug aus München

                    13.15 Uhr Ankunft in Athen und Abholung durch Ria

                    14.00 Uhr opulentes Mittagessen bei Ria's Mama in Elefsina (Vorort Athens)

                    15.00 – 19.00 Uhr Besuch und Besichtigung des Geheges, einschließlich Fütterung/Betreuung der Hunde

                    19.30 Uhr Abendessen bei Ria's Mama

                    anschließend geht Ria mit den 5 in der Wohnung zu betreuenden Hunden „Gassi“

                    21.30 – 20.11.2011, 01.30 Uhr Besuch der Taverne von Jannis (Verlobter von Ria's Schwester Sophia), Ria und Sophia arbeiten hier noch neben ihrem eigentlichen Job als Lehrerin und der Hundebetreuung

                    20.11.2011, 01.30 Uhr:

                    in Elefsina an mehreren verschiedenen Stellen streunende Hunde aufgesucht und gefüttert (Diese Hunde können wegen mangelnder Kapazität z.Z. nicht im Gehege aufgenommen werden; sie sind an diesen Stellen aber auch keinen so akuten Gefahren, u.a. überfahren zu werden, ausgesetzt. Es handelt sich überwiegend schon um ältere Hunde für die es mittlerweile die gewohnte Umgebung ist. Werden junge Hunde, beispielsweise Welpen ohne Mutter, gefunden, wird versucht sie aufzunehmen.)

                    02.30 Uhr schlafen gehen

                    07.30 Uhr aufstehen und Frühstück

                    09.00 Uhr – 13.30 Uhr streunende Hunde in Athen gesucht und kurze Besichtigung der Altstadt, einschließlich der Akropolis aus der Ferne.

 


Teilweise verfügten die Hunde über Halsbänder mit Telefonnummer. Ria hat Fotos gemacht, dort angerufen und erfahren, dass es sich bei dem Anschluß um einen älteren Herrn handelt, der sich um die Hunde kümmert

                    anschließendes Mittagsessen in Elefsina

                    15.45 Uhr Ria bringt mich zum Flughafen in Athen, dort Entgegennahme von Mortimer, Pirat und Chara und Einchecken


                    mit einstündiger Verspätung (dichter Nebel in München) um 20.00 Uhr Abflug nach München (dort hätte ich meinen Anschlußflug um 21.15 Uhr nach Hannover verpaßt)

                    21.20 Uhr Ankunft in München, Anschlußflug nach Hannover noch nicht gestartet (anreisendes Flugzeug aus London war dort aufgrund dichten Nebels noch nicht gestartet)

                    22.15 Uhr Information der Lufthansa, dass man noch eine Stunde warten müsse, da durch die erwartete verspätete Ankunft des „Fliegers“ aus London die Weiterreise nach Hannover in Frage stehe (Nachtflugverbot in München)

                    ca. 23.00 Uhr Streichung des Fluges nach Hannover; Fluggäste wurden in Hotels untergebracht. Ich bin dann mit den Hunden zusammen am Flughafen geblieben, weil ich es als zusätzlich Stress für die Hunde angesehen habe, wenn sie mit mir in ein Hotel gebracht worden wären. Es wäre ein zusätzliches Hin- und Her für die Hunde gewesen. So habe ich es mir mit den Hunden im Bereich der Sperrgepäckannahme „gemütlich“ gemacht. Ein freundlicher Mitarbeiter der Lufhansa versorgte uns mit Wasser und Decken. Der Weiterflug war für den nächsten Morgen um 06.55 Uhr aversiert.

Die „Abholer in Hannover wurden informiert.

                    Rosemarie aus München wurde kurzfristig von Frau Nüssle aktiviert, um mir Leinen und Halsbänder zu bringen, damit die Hunde in der Nacht mal vor die Tür konnten.

                    Ich muß sagen, dass die Hunde furchtbar lieb waren und alles sehr gut verkraftet und überstanden haben. Mit schwer händelbaren, sehr ängstlichen Hunden wäre dies nicht so einfach gewesen.

 

 

 

                    21.11.2011, 07.30 Uhr wiederum verspäteter Abflug nach Hannover

                    08.30 Uhr Ankunft in Hannover, Übergabe von Chara an ihre neue Familie

                    gemeinsame Fahrt mit Herrn und Frau Brock nach Bockenem, Praxis Schweda, dort Übergabe von Mortimer. Anschließend brachten sie mich netterweise nach Hause (10.50 Uhr, Ankunft Dassel, Amelsen). Pirat wurde mit zu den „Brock's“ genommen.


2. Zustand Gehege:

Das Gehege ist unmittelbar an einer Autobahn gelegen. Es handelt sich um den Außen-/Randbereich eines Militärflughafens. Die Gefahr des Überfahrens ist hier sehr groß. Durch die z.T. lediglich provisorische Bauweise des Geheges bzw. der Zwinger „büchsen“ immer mal wieder Hunde aus. Andererseits hat sich der Standort des Geheges mittlerweile wohl herumgesprochen, so dass immer wieder dort auch ausgesetzte Hunde aufgefunden werden, vor kurzem erst ein ganzer Wurf Welpen.


Das Gehege ist auch wohl nur existent mit der stillschweigenden Zustimmung des Bürgermeisters und des Standortkommandeurs des Militärflughafens.

Größere bauliche Veränderungen, wie z.B. Betonieren an notwendigen Stellen, sind, so wie ich es verstanden habe, nicht zulässig.

 


Der Standort und insbesondere die Bodenbeschaffenheit im jetzigen Zustand (Beton und stark verdichtete Mergelschicht) sind meiner Ansicht nach völlig ungeeignet.

Es ist leichtes Gefälle vorhanden, zur Autobahn hin steigt es dann wieder an, so dass eine regelrechte große „Mulde“ vorhanden ist. Somit sammelt sich bei Regen das Wasser in manchen Bereichen und kann aufgrund der Bodenbeschaffenheit, fehlender Drainage und Abläufe/-flüsse, nicht abfließen.

Bei starkem Regen soll das Wasser sehr hoch auf dem Gelände stehen.

Die einzelnen Zwinger in den besonders gefährdeten Bereichen sind provisorisch mit  Holzpaletten und Kunststoffplatten versehen.

Das Gelände verfügt über keine Drainage, keine Abflüsse und ist zudem nicht in Gänze eingezäunt.

Die zusätzlich schnell errichteten Zwinger sind meist wirklich nur provisorisch mit dünnem Drahtgeflecht gebaut.

Es sind zwar überwiegend Holzhütten, z.T. auch umgekippte Mülltonnen, in den Zwingern. Diese sind größtenteils aber auch in schlechtem materiellen Zustand aufgrund der Witterungseinflüsse.


 

Es fehlt an geeignetem Witterungsschutz (Regen, Sonne, Schnee!?).

Ein Wasseranschluß, allerdings in desolatem Zustand, ist vorhanden. Ein Stromanschluß bzw. Stromversorgung ist nicht gegeben. In einem dortigen Container befindet sich zur Zeit eine frisch operierte Hündin.

 

 

Zur Zeit befinden sich wohl zwischen 70 – 80 Hunde auf dem Gelände. Die Kapazität des Geheges ist mehr als ausgelastet.

Für notwendige bauliche Maßnahmen, wenn denn überhaupt zulässig, reicht einfache „Menpower“ nicht aus. Hier wäre z.T. auch schweres Arbeitsgerät erforderlich.

3. ergänzende Vorschläge für Abholer/Flugpaten:

- Leinen und Halsbänder für evt. außerplanmäßige Aufenthalte (siehe München;-))

- auch zusätzliche Beruhigungsmittel für diese Fälle

- Maulkorb, falls unbekannte Welpen zusammen in einer Box fliegen

- Schutzhandschuhe für überängstliche Hunde (Beißgefahr)

- miles & more evt. Andenken, um auch mal einen „Umsonstflug“ zu erhalten!?

4. PS:

Trotz der ganzen Umstände würde ich immer wieder dort hin fliegen. Für mich stellt es keine Belastung dar, eher für die Hunde. Ich bin in solchen Ausnahmefällen recht fexibel und gelassen.

Die Helfer dort machen in meinen Augen eine hervorragende Arbeit.

Nach meinem Verständnis bestehen wohl Spannungen zur Vereinsvorsitzenden, die sich dort wohl zu keiner Zeit blicken läßt.

M.f.G.

Jens Dahm