Alt und Jung

2016 03 13Loopy 1
Wenn Sie bereits einen älteren Hund haben und nun mit dem Gedanken spielen, sich einen jüngeren Zweithund zu holen, sollten Sie diese Entscheidung nochmals gründlich überdenken.
Gerade wenn Ihr Ersthund sein ganzes Leben bei Ihnen verbracht hat und es gewöhnt ist der einzige Hund zu sein, dann wird er wahrscheinlich nicht besonders gut damit zu Recht kommen. Viele ältere Hunde sind überfordert, wenn man ihnen einen frechen Junghund vor die Nase setzt.

Die Aufmerksamkeit der Familie liegt dann sowieso erst einmal beim Neuhund, sobald dieser ankommt.

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Dadurch kann sich Ihr Senior schnell abgeschoben oder vernachlässigt fühlen. Meistens sind gerade Welpen oder Junghunde verspielt und auch mal frech. Sie testen auch schon Mal aus, wie weit sie gehen können oder wo ihre Grenzen sind. So kann es natürlich vorkommen, dass es dem Althund zu viel wird und er den Welpen auch mal zurecht weißt oder anknurrt. Dies wird von den Haltern aber oft falsch interpretiert. Sie denken schnell, dass der Althund den Jungen nicht mag und darum knurrt. Dann wird der Senior geschimpft, wodurch er natürlich noch mehr ins Abseits geschoben wird. Er versucht wahrscheinlich nur dem Welpen zu zeigen, dass er in dieser Situation zu weit gegangen ist. Wenn er dafür dann eine negative Reaktion von Ihnen bekommt, kann er das  nicht verstehen.
Es kommt in solchen Fällen leider öfters vor, dass sich der Althund immer mehr zurück zieht. Wenn Ihnen Ihr Liebling am Herzen liegt, sollten Sie es sich also sehr gut überlegen, ob es Sinn macht ihn mit einem Jungspund zu vergesellschaften. Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären schon älter, würden die volle Aufmerksamkeit genießen; Ihr Leben verläuft ruhig und in geregelten Bahnen.

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Dann taucht plötzlich ein Teenager auf, den man Ihnen vor die Nase setzt

21.04.16Alt und Jung1

und mit dem Sie ab sofort zusammen leben müssen. Er bringt alles durcheinander, es wird hektischer und chaotischer, Sie werden plötzlich nicht mehr so beachtet wie früher. Der Teenie genießt die volle Aufmerksamkeit und Sie kommen sich vor wie das fünfte Rad am Wagen. Sie werden versuchen, so wenig wie möglich mit diesem Chaoten zu tun zu haben. Vielleicht sind Sie auch eifersüchtig… So oder so ähnlich könnte es Ihrem Hund gehen. Natürlich muss es nicht immer so laufen. Es gibt auch Fälle, in denen ein Junghund einem älteren Hund geradezu gut tut. Wenn sich der Senior beispielsweise anstecken lässt von der Verspieltheit und Aufgewecktheit des Welpen und sozusagen seinen zweiten Frühling erlebt.

07062015Sina und Kai Uwe
Es kommt immer auf die Hunde und natürlich auf das Verhalten des Halters an. Wenn Sie verantwortungsbewusst sind, sollten Sie sich gut überlegen, ob es Sinn macht einen viel jüngeren Zweithund zu adoptieren. Tun Sie sich und vor allem Ihrem Hund wirklich einen Gefallen damit? Wenn Sie unbedingt einen Welpen möchten, wäre es dann vielleicht nicht sinnvoller zu warten bis Ihr Senior nicht mehr lebt. Wenn Sie einen Zweithund möchten, dann wäre es vielleicht auch sinnvoller einen Hund zu nehmen, der seine „Flegeljahre“ schon hinter sich hat. Es warten so viele liebenswerte, ältere Hunde auf ein Zuhause.
Denken Sie vor allem immer zuerst an Ihren Ersthund. Beobachten Sie schon vorab wie er sich im Umgang mit anderen Hunden verhält. Wie reagiert er, wenn Sie jüngeren und verspielten Hunden begegnen?

Wie reagiert er bei ausgewachsenen, ruhigeren Hunden? Sie kennen Ihren Hund am besten. Daher wissen Sie auch, wie er auf andere Hunde reagiert, wen er mag und wen nicht. Überlegen Sie daher nochmals, ob es wirklich das Richtige wäre sich einen Welpen / Junghund ins Haus zu holen. Ist das vorrangig Ihr Wunsch, oder tun Sie Ihrem Hund wirklich was Gutes damit?
Sollten Sie sich trotz aller Bedenken für einen Junghund entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall ein paar Dinge beachten, damit ein harmonisches Zusammenleben funktioniert. Das Beste wäre natürlich, wenn sich die beiden Hunde bereits vorab auf neutralem Boden kennen lernen können.

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Leider ist das aber nicht immer möglich.
Wenn mehrere Personen im Haushalt leben, sollten Sie versuchen, dass die bisherige Bezugsperson des Ersthundes, auch weiterhin die Bezugsperson für ihn bleibt. Der neue Hund sollte dann eine andere Bezugsperson haben, damit es nicht zu Eifersucht kommt und sich der Ersthund auch nicht abgeschoben oder vernachlässigt fühlt. Widmen Sie dem Ersthund genauso viel Aufmerksamkeit und Zeit wie bisher. Seine Bezugsperson sollte sich auch Zeit nehmen, die sie nur mit ihm verbringt.
Achten Sie auch darauf, dass der Senior die Möglichkeit hat sich zurück zu ziehen, wenn es ihm zu viel wird.

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Beobachten Sie ihn genau und reagieren Sie, wenn er Zeichen von Stress zeigt. Dann sollten Sie die Situation, die ihn stresst auflösen, so dass er wieder zur Ruhe kommen kann.
Füttern Sie die Hunde anfangs am besten getrennt, so dass es nicht zu Futterstreitigkeiten kommen kann.
Weisen Sie Ihren Hund nicht zu Recht, nur weil er sich gegen die Aufdringlichkeiten des Junghundes wehrt.

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Gerade jüngere Hunde können für einen älteren Hund sehr anstrengend sein. Sie sind manchmal noch recht stürmisch und frech. Sie testen auch gerne mal aus, wie weit sie gehen können. Dass das für einen Senior manchmal einfach zu viel wird, kann man sicher nachvollziehen. Daher kann es auch vorkommen, dass dieser dem Junghund zeigt, dass sein Verhalten nicht erwünscht ist. Und das darf er auch. Er muss ja nicht akzeptieren, dass der Nachwuchs ihn drangsaliert oder einfach zur frech wird.
Sollte es aber zu größeren Problemen kommen, sollten Sie sich nicht scheuen sich Hilfe zu holen. Wir stehen Ihnen natürlich gerne zur Verfügung und versuchen immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.