Lulu – ein ganz normales Hundeschicksal in Griechenland ... ein trostloses Leben. Doch Lulu gibt die Hoffnung nicht auf

2018 06 16 lulu 5al

*ca. Januar 2016 – 20 kg – kastriert – katzenverträglich - Rafina/Poppy  

20.10.2022: Grüße aus dem Urlaub!

 

https://www.youtube.com/watch?v=KFQ_4ZDpkH4

 

*******

10.06.2022: Eine Mut-Mach-Geschichte oder: vom Angsthund zum Traumhund:

 

"Hätte ich das doch bloß nie gemacht.“ Ich weiß nicht, wie viele Male mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss, in meiner ersten Zeit mit Lumi, dieser Hündin, die am Anfang so ziemlich das Gegenteil von dem war, was ich haben wollte.

Endlich – Corona sei Dank – konnte ich mir den Traum vom eigenen Hund erfüllen. Als Kind hatten wir einen süßen Beagle, etwas Hundeerfahrung war also vorhanden. Zusätzlich fühlte ich mich als langjährige Pferdebesitzerin schon mit einem guten „Tier-Verständnis“ ausgestattet. Dennoch sollte es ein ganz netter, unkomplizierter Hund sein. So einer, der einen schwanzwedelnd begrüßt, den man mit in den Biergarten oder zum Joggen nehmen kann, ein Easy-Peasy-Hund eben.


Da ich den Gedanken schön fand, einem Hund ein Zuhause zu geben, den keiner haben wollte, sollte es ein Tierschutzhund werden. Meine Mutter und meiner Schwester hatten ihre Hunde über Stray bekommen und sind total glücklich, also sah ich mich auf dem Portal um. Die ersten zwei Hunde, die mir gefielen, waren bereits vermittelt, als ich anrief. Die zweiten bestanden den Katzentest nicht. Da wir zwei Katzen haben, war das ein Ausschlusskriterium.


Dann sah ich das Bild von Lumi, die damals noch Lou-Lou hieß. Die weiße Hündin mit dem schwarzen Kopf sah direkt in die Kamera – und traf direkt in mein Herz. Ich rief ihre Vermittlerin, die liebe Marion Asch an, die ganz aus dem Häuschen war vor Freude. Fünf Jahre – seit sie ein Welpe war – lebte Lumi im Zwinger in Griechenland. Noch nie hatte jemand nach ihr gefragt.


In der Beschreibung stand entsprechend noch nicht viel. Sie sei „ein wenig scheu“ hieß es. Ok, damit konnte ich doch leben.
Aufgrund der langen Corona-Flugpause mussten jedoch erst viele andere Hunde ausgeflogen werden. Lumi hätte erst in 3 Monaten außer Landes gebracht werden können. Das dauerte mir zu lange. Kurzerhand besorgte ich Tickets und flog selbst nach Griechenland.

 

Hier konnte ich bei der netten Poppy wohnen, der Tierschützerin, die sich vor Ort um die Hunde aus dem staatlichen Tierheim in Rafina kümmert. Sie holte Lumi bereits zu sich nach Hause, damit ich sie dort kennenlernen konnte.
Nie werde ich vergessen, wie wir an Poppys Haus ankamen und die Hunde an den Zaun sprangen. Da war sie, „meine“ Lumi. „Sie ist wunderschön“, dachte ich. Und als nächstes: „Meine Güte, ist die scheu.“


Die ganzen drei Tage, die ich in Griechenland blieb, ließ sich Lumi nicht ein einziges mal von mir anfassen. Sie lief nur vor mir weg. Ich bekam große Zweifel. Sollte ich mir das wirklich zutrauen? Was, wenn die Hündin wochen- und monatelang nicht zutraulicher werden sollte? Schließlich war ich nur wenig hundeerfahren.


Verzweifelt rief ich Stray-Vermittlerin Marion Asch an. Ich gestand ihr, dass ich zögerte. Marion sagte das einzige, was mich überzeugte. „Wenn du es nicht schaffst, dann sind wir an deiner Seite. Wenn es gar nicht geht, suchen wir in Deutschland eine Pflegestelle und vermitteln Lumi weiter.“ Das nahm mir so viel Druck, dass ich mich auf das Abenteuer einließ.


Und ein Abenteuer war es wirklich. Lumi kam die ersten paar Wochen so gut wie nie aus ihrer Transportbox. Die ersten Tage wollte sie nicht fressen, sie wollte ihr Geschäft nicht machen, sie wollte nicht vor die Tür. Ich musste den 17 Kilo schweren Hund jedesmal aus dem Haus tragen. Eigentlich habe ich sie die erste Zeit mehr getragen als dass sie mit mir gelaufen ist.

Draußen klebte sie an meinen Fersen, schnüffelte nicht, guckte nur starr auf den Boden und tippelte hinter mir her. Irgendwann musste sie dann doch mal und entleerte sich auf dem Wohnzimmerteppich. Sie hatte eine Wunde an der Zehe, die amputiert werden musste – auch nicht gerade etwas, was ihr die Eingewöhnung leichter machte.

Damit sie überhaupt einen Happen fraß, mussten alle das Haus verlassen. Sobald sie nur das kleinste Geräusch hörte, schoss sie zurück in ihre Box.
So oft habe ich in dieser Zeit meine Entscheidung bereut. Hätte ich mir doch nur einen „ganz normalen Hund“ vom Züchter gekauft. So wie unsere Nachbarn, die alle super nette, fröhliche, unkomplizierte Hunde hatten.


Aber mir fielen immer Poppys Worte ein. „Hunde aus dem Shelter sind keine glücklichen Hunde. Sie haben viel erlebt. Im Tierheim können sie nicht richtig schlafen, weil sie nie wissen, ob ein neuer, fremder Hund sie angreift. Sie haben kaum Kontakt zu Menschen. Nur die wenigsten überstehen das ohne Blessuren.“
Vor allem halfen mir die vielen Ratschläge von Marion Asch und der reizenden Christine Lobitz. Sie waren immer ansprechbar, hörten sich stundenlang meine Sorgen an und wussten fast immer Rat.

 

Und dann, endlich, kamen nach etwa drei Monaten die ersten kleinen Fortschritte. Lumi kam mir ein paar Schritte entgegen, als ich mit der Leine kam. Sie schnupperte zum ersten Mal draußen. Sie machte ihr Geschäft zuverlässig draußen. Sie schaffte es, mich anzusehen. Da wusste ich: Wir schaffen das.
Von der Leine ließ ich sie nach knapp einem halben Jahr. Sie passt immer auf, dass sie mich nicht aus den Augen verliert, hat null Jagdinstinkt und kommt wenn ich sie rufe.

Das klappte bei unserem jagdlich sehr aktiven Beagle nie.  Fremden Hunden gegenüber verhielt sich Lumi neutral. Wenn ein Artgenosse an ihr schnuppern wollte, wurde sie aber böse und maßregelte ihn. Heute weiß ich: Sie war so gestresst, dass ihr Hundebegegnungen zu viel waren. Instinktiv tat ich das Richtige: Ich schirmte sie konsequent von fremden Hunden ab. Auch wenn alle meinten: „Lass sie doch. Die regeln das unter sich“ und ich vermutlich als hysterische Kuh abgestempelt wurde.  Die Erfahrung heute sagt mir: ich habe es richtig gemacht.
Nach einem dreiviertel Jahr dann mein nächstes „Wunder“. Lumi entdeckte auf der Hundwiese ihren Freund Paul. Sie rannte zu ihm und forderte ihn zum spielen auf. Paul war erst verwirrt, schließlich hatte Lumi das ja noch nie gemacht, machte dann aber mit. Als die beiden gemeinsam über die Wiese jagten, musste ich erst einmal ein paar Tränchen verdrücken. Meinen Hund zum ersten Mal so richtig glücklich zu sehen, war einfach überwältigend für mich. Heute ist Lumi aufgeschlossen gegenüber anderen Hunden und spielt mit den meisten sehr gerne, die sie allerdings in puncto Schnelligkeit fast immer abhängt.
Es gab noch viele „erste Male“. Das erste Mal, dass sie gewedelt hat, als sie mich gesehen hat. Das erste Mal, dass sie auch mit meinem Mann spazieren ging. Das erste Mal, dass sie auch einen fremden Hund wedelnd begrüßte. Das erste Mal, dass sie sich von einem Fremden anfassen ließ.
Heute ist es ein Jahr her, dass ich mich auf das Abenteuer Lumi eingelassen habe. Ich weiß, dass sie niemals ein „easy-peasy“-Hund werden wird. Aber sie ist MEIN Hund. Und sie ist genau der richtige Hund für mich. Ich lebe mit ihren Macken und sie mit meinen. Ich werde sie wohl nie stressfrei mit in einem Biergarten nehmen können, aber dann ist das eben so. Sie kann super alleine bleiben, sie liebt Autofahren und lange Spaziergänge. Sie ist vornehm und zurückhaltend, bellt nicht im Garten und macht nichts kaputt.

 

„Sie ist wirklich ein Traumhund“, meinte meine Freundin neulich zu mir. Das war für mich ganz neu, denn bislang hatten aller mich immer eher mitleidig angeguckt. Ich war „die mit dem Angsthund.“ Und jetzt war daraus ein Traumhund geworden.  
2022 06 10Llu 2
Ich hoffe, ich kann mit meiner Geschichte vielen Menschen Mut machen, sich auf das Abenteuer Tierschutzhund einzulassen. Zu Beginn nichts erwarten, den Hund einfach Hund sein lassen. Ruhe! Zeit! Geduld! Aber auch Konsequenz. Fordern, ohne zu überfordern. Sich Rat holen bei den Leuten von Stray. Wer das macht, der kommt in den meisten Fällen sicher gut klar.

Ich bin von Herzen dankbar, so eine tolle Organisation an meiner Seite gehabt zu haben.

Danke für diesen tollen Hund. Danke für meine Lumi.
2022 06 10Llu 1 
 
Mit freundlichen Grüßen

Britta G

 

 

*******

18.12.2021: Hallo, hier ein kleines Update von der Musterschülerin Lumi, ehemals Lulu.

Da zeigt sich wieder einmal, was Geduld und Liebe bewirken können.
Aus der anfangs sehr,sehr ängstlichen Maus ist eine anhängliche und liebe Hündin geworden.
Ab und zu gibt es zwar immer wieder kleine Rückschläge, aber inzwischen mag sie auch ihr Herrchen sehr gerne, vor dem sie große Angst hatte, er hat ihr erlaubt im Bett zu schlafen.
Liebe Grüße 

*****

https://www.youtube.com/watch?v=-8mF-a_rKzE

****


09.09.2021: Grüße von Lumi!

*****

https://www.youtube.com/watch?v=LF0OR68CXdg

*****

 


 

06.07.2021: Lumis erster Arbeitstag:

2021 07 06Lulu

 


21.06.2021: Post von Lulu:

Lumi, ehemals Lulu, taut langsam auf. Sie ist noch sehr scheu und ängstlich, macht aber Fortschritte.
Der gefüllte Kong interessiert sie sehr.
Es braucht noch etwas Zeit und Geduld, bis Lumi ihre lange Zeit im Shelter vergessen hat und ihr neues, schönes Leben genießen kann.
2021 06 21Lulu 

 

*******

Lulu hat eine Familie.

*****

- Ansprechpartnerin Adoption: Marion Asch

Seit Beginn ihres Lebens träumt Lulu davon, wie das Leben als Familienhund wohl sein könnte? Wie es sich wohl in einem warmen, weichen Körbchen schlafen lässt? Wie es wohl sein mag durch Felder und Wiesen zu toben? Und wie es sich anfühlt geliebt zu werden?

02.06.2021: Poppy hat uns aktuelle Fotos von der süßen Lulu geschickt, die sich als absolut katzenverträglich entpuppt hat ! Noch immer wartet die Maus auf ein Zuhause. Ein Jahr ums andere geht ins Land - wann findet ihre Familie sie endlich? Poppy hat uns aktuelle Fotos von der bezaubernden Lulu geschickt:

20210602 Lulu 120210602 Lulu 420210602 Lulu 6

Katzen sind zwar "anders"..... aber ich mag diese Samtpfötchen :-)

 

20210602 Lulu 220210602 Lulu 320210602 Lulu 5

 

Ist mir auch egal welche Farbe sie haben .... ich mag sie alle...! In meinem zukünftigen Für-Immer-Zuhause dürfen ruhig auch Katzen wohnen!!! Welche Katze/n möchte/n mich zu sich holen???

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

14.05.2021 5 Jahre ist Lulu mittlerweile alt. Sie ist absolut gutmütig und verträglich mit anderen Hunden – sowohl mit Rüden als auch mit Hündinnen. Fremden gegenüber zeigt sie sich anfangs noch scheu, lässt sich aber schnell mit ein paar Leckerlies überzeugen! Ihr größter Wunsch ist es, endlich auch ein eigenes Zuhause zu haben und Teil einer Familie sein zu dürfen. Wollen Sie Lulu diesen Wunsch erfüllen? Schauen Sie sich die Videos an:

Lulu Video 1

Lulu Video 2

 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

31.12.2019: Poppy schreibt: " Im Januar wird Lulu 4 Jahre alt. Sie kam mit knapp 3 Monaten ins Rafina Gehege. Ihre ganze Welt ist ein kleiner Hof im Rafina Gehege hinter Gittern und zwischen Zäunen. Sie kennt nichts als nur das Leben im Gehege. Trotzdem schaut sie mir bei jedem Kontakt direkt in die Augen und erwartet von mir, dass ich mit ihr, mit dem Ball spiele. Sie weiß ganz genau, dass ich jedes Mal, wenn ich sie besuche, den Ball werfe...den sie dann auch zurückbringt.

Lulu ist eine ganz süße, verspielte Hundedame, die sich nach einem liebevollen Zuhause sehnt. Wir hoffen, dass Lulu 2020 mehr Glück hat und dass sie von ihren Menschen gesehen wird und endlich die Welt hinter den Gitterstäben kennenlernen darf."

 31 12 2019 Lulu 1

 31 12 2019 Lulu 2

 31 12 2019 Lulu 3

 31 12 2019 Lulu 6

 31 12 2019 Lulu 7

 ***************************

02.06.2019:  Dreieinhalb Jahre ist Lulu nun schon im Gehege. Dreieinhalb Jahre fragt sie sich wie wohl das Leben außerhalb der Gitterstäbe, die ihre Welt bedeuten sein mag.
2019 05 6

Niemals konnte sie unbeschwert durch ein fröhliches Hundeleben laufen, nicht einmal als sie noch ein kleines Hundekind war.
2019 05 1

2019 05 2

Schon ihr ganzes Leben lebt sie hier im Gehege. Dabei wäre sie ein toller Familienhund und würde alles für ihre Menschen tun. Doch Lulu,... wo sind nur deine Menschen?  

2019 05 3

2019 05 4

2019 05 5


 16.06.2018: Seit sie acht Wochen alt ist, lebt Lulu im Rafina-Gehege. Es rettete ihr Leben, hier aufgenommen zu werden. Doch sie wurde nicht gerettet, um für immer hinter Gittern zu leben. 

2018 06 16 lulu 4

Poppy hat uns neue Fotos geschickt, in der Hoffnung, dass endlich jemand sein Herz an Lulu verliert.

2018 06 16 lulu 3

2018 06 16 lulu 5

Lulu ist der Kamera gegenüber nicht mehr so skeptisch. Die freundliche, grazile und sanfte Lulu freut sich einfach, dass jemand da ist, der ihr Aufmerksamkeit schenkt.

 2018 06 16 lulu 1

2018 06 16 lulu 2

**********************************************************************************************************************

13.02.2018: Es war im März 2016, als sich die Türen von Rafina für drei Neuankömmlinge öffneten. Filou, Linus und Lulu waren die drei Hundekinder, gerade einmal zwei Monate alt, und unglücklicherweise konnte die Mutter nicht aufgefunden werden.

Linus hat seine Welpenzeit leider nicht überlebt. Ohne die Antikörper, die die Mutterhündin ihrem Wurf über die Milch mitgibt, ist es schwierig für die Kleinen, gesund zu bleiben. Auch konnte niemand sagen, wie lange die Kleinen schon alleine ohne Nahrung herumirrten.

Filou wurde schon nach Deutschland vermittelt und lebt dort zufrieden in seiner Familie.

Nur die grazile Lulu ist immer noch im Rafina-Shelter. Sie wird jetzt, im März 2018, zwei Jahre alt werden.

2018 02 11 lulu 4
Die Hündin mit dem ganz besonderen Aussehen ist ein eher vorsichtiger, aber kein ängstlicher Hund. Fotografiert zu werden, findet sie wie so viele Hunde gruselig.

Sehr neugierig, lässt sich Lulu immer durch ein kleines Ballspiel mitreißen und geht dann völlig aus sich heraus.

2018 02 11 lulu 7

Man kann ihr die Freude förmlich ansehen!

2018 02 11 lulu 6

2018 02 11 lulu 5

Auch mit ihren Mitbewohnern, egal ob Hündin oder Rüde, versteht sich Lulu gut und kann immer mal den einen oder anderen überzeugen, mit ihr zu spielen.

2018 02 11 lulu 2

Lulu ist aktiv, freundlich zu jedem und keine Draufgängerin.

2018 02 11 lulu 3

Sie wird nach Eingewöhnung bestimmt gerne am Fahrrad laufen – ihre langen Beine sprechen für sich. Kinder in der Familie sollten schon etwas größer sein, damit sie verstehen können, dass ein Hund auch Rückzugsmöglichkeiten braucht. 

2018 02 11 lulu 1

 2018 02 11 lulu 8