Lebendig zerlegt und lebend gehäutet - aus dem Alltag unseres Schlachtviehs

14.01.2013: Aktuelle Petition zu diesem Thema - bitte HIER klicken

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Weihnachten 2012: Die Petition wurde geschlossen. Dieser Artikel hat rein informativen Charakter.
 
20.092012: Zitat: "Wenn Schlachthöfe Glaswände hätten, dann wären wir alle Vegetarier. Ich fühle mich besser und habe den Tieren gegenüber ein gutes Gewissen, weil ich weiß, dass ich nicht zu ihrem Leid beitrage.“ — Sir Paul McCartney 
 
Würden wir Fleisch essen, wenn wir wüssten wie das Tier zu Fleisch geworden ist?  Würde es uns schmecken wenn wir mit erlebt hätten, welche Höllenquallen ein Tier während der Zerlegung bei vollem Bewusstsein erleidet? Wenn wir sein verzweifeltes Brüllen und Schreien hätten mit anhören müssen, weil es bei lebendigem Leibe im siedenden Tauchwasser ertrinkt? Wenn uns übel von seinem Geruch aus Blut und Todesangst geworden wäre?
 
Die Fleischindustrie weiß die Antwort: Je mehr Menschen über Schlachthäuser Bescheid wissen, umso weniger Fleisch werden sie essen.
 
 
Auf deutschen Schlachthöfen wird im Akkord geschlachtet. Sitzt der Kolbenschuss,  hat das Tier `Glück` und ist tot. Trifft der Bolzen nicht richtig, ist es höchstens betäubt oder sogar bei vollem Bewustsein, wenn es an den Haken gehängt und weiter transportiert wird. Zum zerkeulen, ausbluten oder enthäuten.
 
Die Fehlerquote beim Schlachten von Rindern liegt bei über neun Prozent, bei Schweinen bei bis zu 12,5 Prozent. Der Hauptgrund dafür ist das Schlachten auf Zeit im Schlachthof. Töten im Akkord – oft auch noch von schlecht oder gar nicht ausgebildeten Schlachthofarbeitern. Für das Töten bleiben im Schnitt nur fünf Sekunden. Das sind weit über 700 Schweine pro Stunde.
700 Schweine töten in einer Stunde. 700 Mal den Bolzen anlegen. 700 Mal ein Tier zu Fleisch machen. 
 
Die `Saarbrücker Zeitung` schreibt: `Die Bundesregierung hat "schwerwiegende" Zwischenfälle bei der Tötung von Schweinen und Rindern auf deutschen Schlachthöfen festgestellt. Dies gehe aus der Antwort auf eine Anfrage der Grünen hervor. Aufgrund der auf den rund 5100 zugelassenen deutschen Schlachthöfen geltenden Akkordarbeit müssten Tiere wegen Defiziten bei der Betäubung unnötig leiden.
Nach Angaben der Tierrechtsorganisation PETA, würden tausende Tiere sogar erst getötet, wenn die "Betäubung bereits wieder nachlässt, die Tiere also ihren Tod bewusst miterleben".
 
Bis zu neun Prozent der Rinder würden nicht richtig betäubt, bei Schweinen belaufe sich die "Fehlbetäubungsrate" bei von Hand bedienten, elektrischen Anlagen auf bis zu zwölf Prozent. Solche Zwischenfälle seien "aus Sicht der Bundesregierung so schwerwiegend", dass die tierschutzgerechte Tötung weiterentwickelt werden müsse, heißt es in der Antwort auf die Grünen-Anfrage. Demnach würden auf einem Schlachthof bis zu 750 Schweine pro Stunde betäubt, fünf Sekunden blieben dann für die fachgerechte Tötung. Bei Rindern seien es 80 Tiere pro Stunde und 45 Sekunden für die Tötung.`
 
Die grausamen Informationen, die kaum erträglichen Undercover Fotos und Videos kommen keinesfalls `nur` von Tierschützern. Ehemalige Schlachthofarbeiter, Aussteiger oder Schuldbewusste geben Einblick hinter die undurchsichtigen Wände der Schlachthäuser und beweisen es: 
 
Der Weg in den Tod ist vom ersten bis zum letzten Tritt für unzählige Tiere die pure Qual.
Bereits beim Auf- und Entladen des Transporters werden sie getreten, geschlagen, gestochen mit Mistgabeln, mit elektrischen Viehtreibern im Genitalbereich verletzt, oder an Schwänzen, Hufen und Ohren gezerrt. Viele Gliedmaßen sind schon gebrochen, auf dem Weg zum schlachten. Der Gestank von toten, halb toten und in Todesangst sich windenden Artgenossen, die vorher dran waren, gerade dran sind, vermittelt den Tieren, allen voran den intelligenten und sensiblen Schweine eine Todesahnung dessen, das und wie ihr Tod sein wird.
 
Jedes Tier, das im Gang unmittelbar vor der Tötungsbox steht, kann das blutige Gemetzel schon vor sehen das ihm bevorsteht. 
Der Bolzen naht und auch wer den `überlebt`wird so mit einer Eisenkette am Hinterbein hochgezogen und hängt kopfüber am Fließband. Oder wird nur ganz kurz betäubt und wacht wieder auf, wenn das Messer gerade zuschneidet. Durch einen Stich in die Halsschlagader soll ein Rind ausbluten. Wenn der Stich gesessen hat. Ein Rind hat 20 Liter Blut in sich – das dauert, bis das ausgeflossen ist.
 
 
Das auf einem Video belegte Beispiel des Stiers, der für das AMA-"Gütesiegel" vorgesehen ist, liest sich ungefähr so: `Nachdem der Stier mit dem Bolzenschußapparat geschossen und an einem Hinterbein hochgezogen wurde, ist er noch längst nicht tot. Doch der Schlächter schneidet ihm trotzdem den Hals auf, Blut schießt aus der Ader, der Stier zuckt zusammen und öffnet seine Augen. Das Tier fängt an in höchster Todesnot zu schreien, während es verarbeitet wird.
 
Die Videodokumentation kann nichts beschönigen. Das halb aufgeschnittene Tier am Fließband lebt noch und schreit! Ein schauderhaftes, grausiges, Blut getränktes Gurgeln bricht aus Kehle der gequälten Kreatur hervor und ist unüberhörbar. Der Schlächter, der die Vorderhufe abschneidet, muß in Deckung gehen. Denn der sterbende Stier bäumt sich mit letzter Kraft auf, versucht dem Haken und dem Messer zu entkommen. Und sein Todeskampf dauert viel zu lange. 
 
 
Das Video "Farm to Fridge" ( „Von der Farm zum Kühlschrank - 
Die Wahrheit hinter der Fleischproduktion") wurde zwar in Amerika gedreht, 
die Verhältnisse gelten aber europaweit: 
 
"Erzählt vom Oskar-Nominierten James Cromwell nimmt Sie dieser 12-minütige Film mit auf eine augenöffnende Erforschung hinter die 
verschlossenen Türen der größten Massentierhaltungen von Geflügel, Schweinen, Milchkühen und Fischzuchtanlagen sowie der Schlachthöfe - 
die Aufdeckung einer meist unbeobachteten "Reise", welche unsere "Nutz"-Tiere von der Tierfabrik bis in den Kühlschrank machen.
 
Die Bilder wurden großteils mit versteckter Kameras aufgenommen und zeigen in diesem provokativem Film den brutalen Alltag der sog. 
"Nutz"-Tiere - Lebewesen, denen während ihres kurzen Lebens praktisch kein gesetzlicher Schutz vor Mißbrauch und Tierquälerei in den Fabriksfarmen oder in den Schlachthöfen gewährt wird.
 
Dieser Film garantiert dafür, dass Sie zukünftig Ihre Macht, die Sie beim Einkauf Ihrer täglichen Nahrungsmittel haben, mit anderen Augen 
betrachten werden...".
http://www.meatvideo.com
 
 
So sieht die gesetzliche Regelung derzeit aus: 
 
VERORDNUNG (EG) Nr. 1099/2009 DES RATES vom 24. September 2009 
über den Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung 
 
http://ec.europa.eu/food/animal/welfare/slaughter/regulation_1099_2009_de.pdf
 
Lt. derzeitigem Tierschutz-Gesetz ist eine Überwachung und Dokumentation nicht vorgesehen! Dem Gesetz kann daher nur unzureichend Geltung verschafft werden, da die Verstöße noch nicht einmal dokumentiert werden, weil diese Verpflichtung fehlt! Die Fleischindustrie benutzt eben dieses "Argument" und wirft den Behörden Unwissenheit vor.
 
Das bayerische Staatsministeriums Umwelt und Gesundheit teilte am 27.03.12 zur Videoüberwachung in Schlachthöfen u. a. folgendes mit:
 
"Sollten zukünftig videogestützte Verfahren zur Kontrolle der ausreichenden Entblutung zur Verfügung stehen so wären diese selbstverständlich für größere Schlacht- betriebe sehr zu empfehlen, um der tierschutzrechtlichen Verpflichtung zur Kontrolle der Betäubung bis zum Todeseintritt nachzukommen. Eine gesetzliche Vorschrift für den Einsatz technischer Überwachungsverfahren ist auf nationaler Ebene aber nicht möglich, da der Tierschutz bei der Schlachtung EU-Recht unterliegt und es den Mitgliedstaaten nicht gestattet ist, in diesem Bereich strengere nationale Regelungen zu treffen."
 
Unglaublich aber wahr:
 
`Die Sachkunde zum Betäuben und Töten kann in einem Tagesseminar erlangt werden, die Prüfung erfolgt bereits am nächsten Tag.
 
 
 
Bitte unterschreiben und unterstützen Sie:
 
Gesetzlich vorgeschriebene Videoüberwachung europaweit an allen Schlachthöfen und Dokumentation der Fehlbetäubungen 
 
Hier geht es zum Unterschriftenlink:
 
http://www.avaaz.org/de/petition/Gesetzlich_vorgeschriebene_Videouberwachung_europaweit_an_allen_Schlachthofen_und_Dokumentation_der_Fehlbetaubungen/?tta 
 
 
 
 
»Die Verwandlung eines Lebewesens in ein Bündel von Schmerzen und stummer Verzweiflung ist ein Verbrechen - was sollte eigentlich sonst ein Verbrechen sein.«
Prof. Dr. Robert Spaemann, Philosoph 
 
Quellenangaben:
 

http://www.n-tv.de/politik/In-fuenf-Sekunden-kommt-der-Tod-article6550096.html
http://tierschutznews.ch/tiere/kategorien/tierschutz/1131-das-bruellen-der-rinder.html
http://www.care2.com/greenliving/farm-animals-may-be-protected-by-video-technology.html
 
Wir haben bewußt auf das Einstellen grausamer Fotos verzichtet.